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Umfangreiche Schenkung für das Pferdemuseum

Das Westfälische Pferdemuseum hat vor Kurzem eine umfangreiche Schenkung mit 435 Objekten aus der Sammlung des Münsteraners Bernd Löckener erhalten. Es handelt sich dabei unter anderem um Plakate, Briefmarken, Postkarten, Werbesammelbilder und Spielfiguren – alles rund ums Thema Pferd und zu einem Großteil mit westfälischem Bezug.
„Die Schenkung von Bernd Löckener ist ein großer Glücksfall für das Pferdemuseum und stellt eine wertvolle Ergänzung der bestehenden Sammlung dar, vor allem, weil viele der Objekte hier aus Münster stammen und damit gut zu unserem Profil passen“, freut sich Museumsdirektorin Sybill Ebers.
Unter den Exponaten befinden sich beispielsweise verschiedene seltene Notmünzen der 1890 gegründeten „Landesbank der Provinz Westfalen“ mit Sitz in Münster und diverse Erinnerungsstücke von Reservisten aus dem Ersten Weltkrieg, die alle in Münster stationiert waren.

Ein wahrer Hingucker – und zugleich eines der ältesten Exponate der Sammlung – ist ein großes Nachziehpferd aus der Zeit um 1900. Herr Löckener hat es vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt entdeckt und dort gekauft. „Solch altes Spielzeug ist nur in sehr kleinen Stückzahlen auf dem Markt verfügbar“, so der Sammler. „Die meisten Exemplare wurden früher über Jahre vom Kind bespielt, bis sie sich von selbst auflösten“, berichtet Löckener, der zu jedem seiner Exponate ausführliches Hintergrundwissen hat.
Für ihn ist das Sammeln mehr als ein Zeitvertreib: Der pensionierte Förster hat in rund 40 Jahren unzählige Exponate zu verschiedenen Themen zusammengetragen. Den größten Teil seiner Sammlung hat der heute 80-Jährige inzwischen an Museen und Archive im Münsterland abgegeben – dazu gehört nun auch das Westfälische Pferdemuseum.  

Die Trennung von seinen „Schätzen“ fällt Bernd Löckener dabei nicht schwer: „Ich bin mir sicher, dass meine Sammlung im Westfälischen Pferdemuseum sehr gut aufgehoben ist. Mir gefällt es gut, dass sie hier auf Dauer für die Öffentlichkeit bewahrt wird.“

Naturfotograf Florian Smit zeigt Bilder von „Borneo – Überreste eines Paradieses“

Seit seiner frühesten Kindheit treibt es Florian Smit (geb. 1993) hinaus in die Natur, die Kamera gesellte sich jedoch erst später hinzu. Im Jahr 2012 begann er eine fotografische Ausbildung und schloss diese im Sommer 2015 als einer der drei besten Absolventen deutschlandweit ab. Seitdem ist er als freiberuflicher Naturfotograf tätig. Seine Arbeiten sind bereits mehrfach in nationalen und internationalen Wettbewerben wie „Wildlife Photographer of the Year“ und „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ ausgezeichnet worden. Im letzten Jahr gewann Florian Smit den Fritz Pölking Jugendpreis.

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Wildlife Photographer of the Year“ ist Florian Smit am Donnerstag, 13. Januar 2022, ab 19 Uhr im Westfälischen Pferdemuseum zu Gast. Gemeinsam mit seiner Frau Lisa berichtet er in einer Multivisions-Show von seiner Reise auf die drittgrößte Insel der Welt: Borneo. Die Regenwaldinsel in Südostasien liegt mitten auf dem Äquator und ist die Heimat zahlreicher vom Aussterben bedrohter Tierarten.
Ihre Reise führte die beiden Abenteurer durch eine andere Kultur, durch beeindruckende Landschaften und zu Menschen mit bewegenden Geschichten. Besonders faszinierend waren ihre Begegnungen mit den seltenen Borneo-Zwergelefanten und einer Orang-Utan-Gruppe – beide Tierarten sind stark vom Aussterben bedroht und kommen mittlerweile ausschließlich auf Borneo vor.  

Im Westfälischen Pferdemuseum erzählen Florian und Lisa an diesem Abend von den Erlebnissen und Eindrücken ihrer außergewöhnlichen Reise. Dabei zeigen sie nicht nur die landschaftlichen Schönheiten und die einzigartige Tierwelt auf Borneo, sondern auch die zunehmende Umweltzerstörung der Insel. Mit ihren Aufnahmen wollen sie beim Betrachter Emotionen hervorrufen und auf die dortigen Probleme wie den Palmölanbau aufmerksam machen. Florians Ziel ist es, „die Einzigartigkeit, die Schönheit aber auch die Zerbrechlichkeit unserer natürlichen Umgebung festzuhalten. Meine Bilder entstehen aus dem tiefen Wunsch heraus, meine Leidenschaft für die Natur mit all ihren Wundern zu vermitteln. Ich möchte mit meinen Bildern Einblicke geben, die einzigartig und berührend sind.“

Der Vortrag mit Florian und Lisa Smit findet anlässlich der aktuellen Sonderausstellung „Wildlife Photographer of the Year“ des Westfälischen Pferdemuseums statt und wird in Kooperation mit der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) organisiert. Der Eintritt beträgt 10 Euro, Einlass ist ab 18 Uhr.

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl für den Vortrag begrenzt ist, eine Anmeldung unter info(at)pferdemuseum.de ist unbedingt erforderlich. Während der Veranstaltung besteht Maskenpflicht. Es gilt die 2G-Plus-Regel.

Ausstellung "Wildlife Photographer of the Year" eröffnet

Am 25. November 2021 fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung "Wildlife Photographer of the Year" statt – natürlich unter Beachtung der aktuell geltenden Coronaschutzverordnung. Bereits zum zehnten Mal in Folge zeigt das Westfälische Pferdemuseum als erstes Museum in Deutschland und exklusiv in Nordrhein-Westfalen die Ausstellung mit den hundert Siegerbildern des aktuellen Wettbewerbs.

Für den diesjährigen Titel "Wildlife Photographer of the Year" wurden insgesamt 50.490 Fotos aus 95 Ländern eingereicht. Die international besetzte Jury aus Bildjournalisten, Fotografen und Wissenschaftlern kannte weder Namen noch Nationalität der Fotografen; die Juroren wussten deshalb auch nicht, ob ein Foto von einem Profi oder einem Amateur stammt. In intensiven Beratungen und einem mehrstufigen Auswahlverfahren ermittelten sie die Sieger der 19 Wettbewerbskategorien. Prämiert werden alle Sparten der Naturfotografie, darunter Unterwasseraufnahmen, Tierporträts, das Reich der Pflanzen und Pilze sowie Fotoreportagen. Neu hinzukommen sind in diesem Jahr die Kategorien "Bedrohte Erde – Ozeane" und "Bedrohte Erde – Feuchtgebiete", um diese wichtigen Ökosysteme ins Rampenlicht zu rücken. Gesucht werden von der Jury Bilder, die zum Staunen und Nachdenken anregen, Ideenreichtum und künstlerisches Geschick. Dabei wird größter Wert darauf gelegt, dass die Motive in freier Wildbahn leben und wahrheitsgetreu abgebildet werden. Eine Manipulation der Bilder ist, abgesehen von der Kameraeinstellung und einer begrenzten digitalen Nachbearbeitung, strikt verboten. 

Für alle Fotografie-Interessierten und Fans der Ausstellung bietet das Westfälische Pferdemuseum ein spannendes Rahmenprogramm an: Ein Fotovortrag mit Florian Smit, Preisträger im Jahr 2019, eine exklusive Führung durch die Ausstellung und zwei mehrtägige Fotoworkshops im Allwetterzoo vertiefen die Inhalte und geben die Gelegenheit, mehr über die Besonderheiten der Naturfotografie und die ausgezeichneten Bilder zu erfahren.

Foto: Sergio Marijuan/Wildlife Photographer of the Year 2021

Deutschlandpremiere der "Wildlife Photographer of the Year"-Ausstellung 2021

Das Westfälische Pferdemuseum ist in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal Gastgeber der Deutschlandpremiere der "Wildlife Photographer of the Year"-Ausstellung. Die 100 prämierten Fotos sind hier vom 26. November 2021 bis zum 3. April 2022 zu sehen – exklusiv in NRW. 

Der Wildlife Photographer of the Year-Award, vergeben vom weltbekannten Natural History Museum in London, ist der weltweit größte und bedeutendste internationale Wettbewerb für Naturfotografie. Er findet in diesem Jahr bereits zum 57. Mal statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Arbeit von Naturfotografen zu fördern, um das öffentliche Interesse für den Natur- und Artenschutz zu stärken. Die ausgezeichneten Bilder sollen ein Bewusstsein für die Schönheit der Welt, aber auch für die zunehmende Zerstörung von Lebensräumen schaffen, und zum Nachdenken und Handeln anregen.
In diesem Jahr beteiligten sich Fotografen aus 95 Ländern mit über 50.000 Aufnahmen: Von Pflanzenporträts, Unterwasserwelten über Tierfotografien bis hin zu Luftaufnahmen – die Bandbreite der eingereichten Bilder ist groß und deckt alle Aspekte der Natur ab. Eine Jury aus internationalen Experten wählt daraus die 100 besten Motive aus, die anschließend als Wanderausstellung auf große Welttournee gehen.

Die Gewinner werden zwar erst Mitte Oktober in London bekannt gegeben, doch schon jetzt gibt es einen ersten Vorschmack auf die diesjährige Ausstellung. So gehört zu den Preisträgern die britische Fotografin Lara Jackson, die im Serengeti-Nationalpark in Tansania das blutverschmierte Porträt einer Löwin einfing. Das helle, sauerstoffreiche Blut am Maul der Großkatze zeugt davon, dass ihre Beute noch lebte, als die Löwin zu fressen begann. Dies passiert fast nur jungen, unerfahrenen Löwinnen – normalerweise töten die Tiere ihre Beute mit einem gezielten Biss in den Hals, ehe sie das Fleisch fressen.

Ein Tierporträt der anderen Art ist dem spanischen Fotografen Sergio Marijuán gelungen: Er hat einen jungen iberischen Luchs mit seiner Kamera festgehalten, der gerade in der Tür eines verlassenen Heubodens verharrt. Das Bild, auf das Sergio mehrere Monate warten musste, wirkt beinahe wie ein Kunstwerk. Um die Jahrtausendwende wäre der iberische Luchs, die kleine Schwesternart des eurasischen Luchses, beinahe ausgestorben. Bevölkerten noch vor wenigen Jahrzehnten mehr als 5.000 Tiere unzählige Landstriche Portugals und Spaniens, kommen sie heute in freier Wildbahn nur noch in zwei kleinen Revieren vor. Dank eines aufwändigen Schutz- und Zuchtprogramms hat sich die Zahl der Raubkatzen inzwischen wieder leicht erhöht.   

Alle weiteren Siegerfotos und der Gesamtsieger werden am 12. Oktober 2021 bei der offiziellen Preisverleihung im Natural History Museum vorgestellt, in diesem Jahr erneut im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung. Ab dem 26. November 2021 sind die 100 "Wildlife Fotografien des Jahres" dann im Westfälischen Pferdemuseum zu sehen.

Foto: Martin Plewa

Seminar "Zur Natur des Pferdes" mit Reitmeister Martin Plewa

Martin Plewa zählte über viele Jahre zu den erfolgreichsten deutschen Vielseitigkeitsreitern, war rund 15 Jahre lang Bundestrainer der deutschen Vielseitigkeits-Equipe und danach Leiter der renommierten Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster. Für seine zahlreichen reitsportlichen Verdienste wurde ihm 2001 das Deutsche Reiterkreuz in Gold verliehen, 2006 erhielt er den Ehrentitel "Reitmeister". Heute ist er ein gefragter Autor, Referent und Seminarleiter – und engagiert sich seit vielen Jahren im Vorstand des Vereins zur Förderung des Westfälischen Pferdemuseums.

Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung lädt Martin Plewa gemeinsam mit dem Westfälischen Pferdemuseum und der Westfälischen Reit- und Fahrschule Münster alle Interessierten am Mittwoch, 29. September 2021, um 19.30 Uhr zum Seminar "Zur Natur des Pferdes" ein. Veranstaltungsort ist die Paul-Stecken-Halle der Westfälischen Reit- und Fahrschule.

Das Wissen und die Auseinandersetzung mit der Natur des Pferdes ist eine wichtige Voraussetzung für die artgerechte Haltung und Versorgung der Vierbeiner. Viele Pferdeinteressierte kommen mit viel Begeisterung und großen Emotionen zum Pferd, wobei sie nur allzu häufig Pferde vermenschlichen und damit Probleme im Umgang schaffen. Reiter haben oft auch Schwierigkeiten in der Ausbildung, weil sie das Lernverhalten des Pferdes nicht ausreichend verstehen. Daher ist es notwendig, dass alle, die mit Pferden umgehen, sich mit der Natur des Pferdes eingehend beschäftigen. Ein umfangreiches Wissen zu den natürlichen Verhaltensweisen, zu den Sinnesorganen, zum Lernverhalten und zu den natürlichen Bedürfnissen des Pferdes ist die Grundlage für eine verlässliche Kommunikation zwischen Mensch und Pferd, für die Sicherheit im Umgang sowie für das Wohlbefinden des Pferdes. Das Fehlen dieser Grundkenntnisse führt häufig zu Missverständnissen und gefährlichen Situationen zwischen Mensch und Tier. 

In seinem Seminar geht Reitmeister Martin Plewa zunächst auf wesentliche Merkmale des Pferdes ein, das trotz aller Domestikation und Selektion immer noch die natürlichen Eigenschaften und Veranlagungen eines Flucht-, Lauf- und Herdentieres in sich trägt. Im zweiten Teil wird die Ausbildung des Pferdes nach der sogenannten „Skala der Ausbildung“ praxisnah in der Reitbahn erläutert, denn die Reitlehre richtet sich nach der Natur des Pferdes und jedes Element der Ausbildungsskala lässt sich mit der Natur des Pferdes begründen.    

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Westfälischen Reit- und Fahrschule Münster statt und wird mit zwei Lerneinheiten (Profil 4) als Fortbildung zur Verlängerung der DOSB-Ausbilderlizenz anerkannt. Der Eintritt beträgt 20 Euro, für Vereinsmitglieder des Westfälischen Pferdemuseums ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos. Wer direkt vor Ort eine Jahresmitgliedschaft für den Förderverein abschließt, erhält freien Eintritt!