Von Pferden und Menschen in Westfalen
1.000 qm Ausstellungsfläche widmen sich in acht Großthemen der Natur- und Kulturgeschichte des Pferdes in Westfalen und weiteren Themen rund um das Pferd.
Pferd und Mensch
Das Pferd in 50.000.000 Jahren: Ein Modell nach den Entwürfen des Wissenschaftlers Dougal Dixon zeigt das Pferd der Zukunft.
Das Pferd vor 50.000.000 Jahren: Eine Rekonstruktion des fuchsgroßen Urpferdchens und archäologische Funde führen den Besucher auf eine Zeitreise. Warum und wie veränderten sich Aussehen und Lebensweise der Pferde im Laufe der Jahrmillionen? Wie entwickelte sich die Beziehung zwischen Mensch und Pferd?
Wohlgestalt und Ungestalt
Die Vision vom „perfekten“ Pferd beschäftigt die Menschen seit langem, was aber zeichnet ein optimales Pferd aus? Die Ausstellung zeigt jahrhundertealte Vorstellungen vom „wohlgestalteten“ und „ungestalteten“ Pferd sowie das Präparat von Polydor, einer der erfolgreichsten Zuchthengste unserer Zeit. Gemeinsam spiegeln sie die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Pferd wider.
Ungezähmt und Eingezäunt
Das echte Wildpferd ist in Europa ausgerottet. Die heute noch wilden Pferde leben zwar frei, sind aber vom Menschen beeinflusst. Die Abteilung gibt Einblicke in die Wildbahnen Westfalens, die als die Wurzel der westfälischen Pferdezucht gelten. Von der einstigen Vielfalt wilder Pferde zeugt heute nur noch die Dülmener Herde im Merfelder Bruch. Einzigartige Präparate der im 19. Jh. ausgestorbenen Emscherbrücher erinnern an die Zeiten des traditionellen Pferdefangs in Westfalens.
Art und Weise
Was sieht und schmeckt ein Pferd? Wie intelligent ist es? Wie viel Schlaf braucht es? Auf diese und weitere Fragen gibt dieser Ausstellungsteil Antworten. Ausgehend vom Verhalten der Pferde erlebt der Besucher die Welt aus der Pferde-Perspektive. Ein „Pferd in Scheiben“ gibt Einblicke in den Pferdekörper. Auf amüsante Weise und im Vergleich „Mensch-Pferd“ lernt der Besucher die Besonderheiten der Pferdeanatomie und damit das faszinierende Lebewesen Pferd besser kennen und verstehen.
Ziele und Wege
Westfalen hat eine ungewöhnlich hohe Zahl erfolgreicher Sportpferde hervorgebracht. Doch was verbirgt sich hinter dem Unternehmen „Zucht“? Die Ausstellung wirft einen Blick hinter die Kulissen von Landgestüt, Privatzucht und Pferdestammbuch und zeigt die Methoden erfolgreicher Zucht auch unter historischen Aspekten: Vom Natursprung zum Tiefkühlsperma.
Verdienst und Verlust
Im Zirkus, auf dem Feld, im Krieg oder unter Tage: Pferde waren unverzichtbar. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts prägten Postkutschen das Stadtbild. Mit zunehmender Motorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Pferde überflüssig. Die Inszenierung eines Grubenpferds, eingehängt in ein Geschirr für den Transport unter Tage, erinnert an die extremen Bedingungen, unter denen Pferde oft arbeiten und leben mussten.
Ross und Reiter
Westfalen gilt mit über 500 Reitvereinen als Hochburg des Pferdesports. Dieser Bereich gibt einen Überblick über die vielen Disziplinen, die den Reitsport so faszinierend machen. Auf interaktiven Sattelstationen kann der Besucher ausprobieren, wie es sich auf einem Galopp- oder Springsattel sitzt. Filme und Animationen machen das Zusammenspiel von Pferd und Reiter und somit die Kunst des Reitens verständlich.
"Westfälischer Olymp"
Stockholm, 1956: Unvergesslich wie Halla den verletzten Hans-Günter Winkler über die Hindernisse zum olympischen Gold trug. Der "Westfälische Olymp" ehrt die westfälischen Spitzenreiter und -pferde. Medaillen, persönliche Gegenstände und packende Filmausschnitte lassen den Geist von Olympia lebendig werden. Sie erzählen Geschichten von Erfolgen und Ruhm, die mit Westfalens Reitern und Pferden einhergehen.
Ein ungewöhnliches Konzept
„Mit dem ungewöhnlichen Konzept betreten wir Neuland in der Museumslandschaft:
Das Zusammenspiel von Ausstellung, Manegenhalle und Pferdepark mitten im Allwetterzoo Münster ermöglicht den Besuchern verschiedene Zugänge zum Thema Pferd.
Die Anbindung von Veranstaltungen mit Pferden an die Ausstellung zusammen mit dem künftigen Kinder- und Pferdepark verspricht ein spannendes Museumserlebnis für alt und jung.“ (Sybill Ebers, Museumsdirektorin)
„Die Konzeption setzt auf die einprägsame, überraschende und hintergründige Kombination von Exponaten und Medien. Die visuellen und sinnlichen Reize der Ausstellung richten sich an Erwachsene, Kinder und Jugendliche, ohne auf Information und eine anspruchsvolle Begegnung mit dem Lebewesen Pferd bei den jüngeren Besuchern zu verzichten.“
(Dr. Ulrich Hermanns, Ausstellungsmacher)