Foto: v.l.n.r. Dr. Heinz-Helge Nieswandt, Sybill Ebers, Prof. Dr. Achim Lichtenberger
Neue Ausstellung "Das Pferd in der Antike – Von Troja bis Olympia"
Seit Jahrtausenden ist die Geschichte von Pferd und Mensch eng miteinander verknüpft. Bereits in der Antike hatte das Pferd einen besonderen Stellenwert: Es diente nicht nur als Reit- und Zugtier sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich, sondern war auch Rohstoffquelle und Statussymbol; darüber hinaus spielte das Pferd in der Religion eine wichtige Rolle. Zahlreiche Pferdedarstellungen auf Vasen, Münzen und Steinreliefs sowie Pferdeskulpturen aus Bronze belegen die große Verehrung und Wertschätzung in der damaligen Gesellschaft – und die innige Beziehung der Menschen zu ihren Pferden.
Um auf diese außergewöhnliche Bedeutung des Pferdes in der Antike aufmerksam zu machen, haben sich das Archäologische Museum der Universität Münster und das Westfälische Pferdemuseum zusammengetan und erarbeiten gemeinsam eine Ausstellung unter dem Titel "Das Pferd in der Antike – Von Troja bis Olympia". Die große Sonderschau, die vom 16. Juni bis zum 18. September 2022 im Westfälischen Pferdemuseum gezeigt wird, beleuchtet anschaulich die verschiedenen kulturgeschichtlichen Aspekte des Pferdes in der griechisch-römischen Antike: Sie spannt einen Bogen von der Pferdehaltung und -zucht über den Einsatz im Sport und im Krieg bis hin zur Rolle des Pferdes in der Mythologie.
"Die Ausstellung vereint das Fachwissen zweier Spezialmuseen und ist damit ein Paradebeispiel für eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit", so Sybill Ebers, Leiterin des Westfälischen Pferdemuseums. Und Achim Lichtenberger, Direktor des Archäologischen Museums, ergänzt: "Was die Ausstellung so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie direkt aus der Wissenschaft kommt und sich um einen Transfer in die Öffentlichkeit bemüht – und dafür ist das Pferdemuseum mitten im beliebten Allwetterzoo natürlich ein idealer Ort." Die Verantwortlichen beider Museen sind sich sicher, dass die Ausstellung viele Besucher erreichen und begeistern wird und insbesondere vor Augen führt, dass "der Mensch ohne das Pferd nicht da wäre, wo er heute steht".
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt (WBG), herausgegeben von Sybill Ebers, Achim Lichtenberger und H.-Helge Nieswandt.
Foto: Gitta Gesing
Internationaler Museumstag am 15. Mai im Pferdemuseum
Am Sonntag, 15. Mai 2022, wird der Internationale Museumstag gefeiert! Er findet in diesem Jahr bereits zum 45. Mal statt. Der vom Internationalen Museumsrat (ICOM) jährlich im Mai ausgerufene Tag möchte auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam machen und Besucherinnen und Besucher einladen, die Vielfalt der Museen zu entdecken.
Auch das Westfälische Pferdemuseum nimmt 2022 am Internationalen Museumstag teil. An diesem Tag dreht sich alles um die Dülmener Wildpferde: Dabei handelt es sich um eine sehr ursprüngliche Rasse, die im Merfelder Bruch bei Dülmen weitgehend unbeeinflusst und in freier Wildbahn lebt. Die 1,30 bis 1,35 Meter großen Pferde sind jedoch aus biologischer Sicht strenggenommen keine „echten“ Wildpferde, sondern verwilderte Hauspferde. Die Wildlinge – wie die Pferde genannt werden – leben das ganze Jahr über ohne Zufütterung im Freien. Nur bei strengem Frost und Schnee werden sie an einigen Futterstellen mit Heu aus der Wildbahn versorgt. Auch mit Krankheiten und Geburten müssen die Tiere völlig ohne tierärztliche und andere menschliche Hilfe auskommen. Sie unterliegen damit völlig der natürlichen Selektion, ganz so wie in freier Wildbahn. Diese Bedingungen haben das Dülmener Wildpferd zu einer der härtesten und anspruchslosesten Pferderassen werden lassen.
Am Sonntag, 15. Mai 2022, stellen Mitglieder des Vereins "Wildpferdefreunde e.V." diese einzigartige Rasse vor und zeigen, wie gut sich die "wilden" Dülmener als Freizeitpferde eignen. Zu sehen gibt es ein abwechslungsreiches Programm, das von Zirkuslektionen und Westerndisziplinen bis hin zur Freiheitsdressur reicht. Die Shows beginnen jeweils um 11.30 Uhr und um 13.30 Uhr und dauern ca. 20 Minuten. Der Besuch der Pferdeshows ist im Zooeintritt enthalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Alle teilnehmenden Museen und das vielfältige Programm des Internationalen Museumstags stehen unter www.museumstag.de zur Verfügung.
Foto: Shire Connection Schönborn
Nach Corona-Pause endlich wieder Pferdeshows!
Die sonntäglichen Pferdeshows in der Arena "Hippomaxx" sind seit Jahren ein Publikumsmagnet und beinahe so etwas wie das Markenzeichen des Westfälischen Pferdemuseums. Mit Beginn der Corona-Pandemie mussten die beliebten Shows jedoch abgesagt werden – inzwischen ist es seit 2 Jahren still geworden in der museumseigenen Reitarena. Doch für alle Pferdeshow-Fans hat das Warten nun ein Ende: Ab April findet wieder jeweils einmal im Monat eine Vorführung statt!
Los geht es am 10. April 2022 mit einem Auftritt der "Shire Connection Schönborn": Shire Horses, die größte Pferderasse der Welt, stammen ursprünglich aus England, wo man sie auch liebevoll "Gentle Giants" – sanfte Riesen – nennt, denn neben ihrer Körpergröße zeichnen sich die XL-Pferde vor allem durch ihr gutmütiges Wesen, ihre Freundlichkeit und Menschenbezogenheit aus. Shire Horses erreichen ein Stockmaß von bis zu 2 Metern und ein Gewicht von rund 800 bis sogar 1.000 Kilogramm. Damit sind sie nicht nur größer, sondern auch schwerer als die meisten anderen Pferde. Den Namen "Shire Horse" bekamen die Pferde-Giganten, weil sie hauptsächlich in englischen Grafschaften ("Shires") gezüchtet wurden. Die Kaltblüter blicken auf eine lange Geschichte zurück: Schon im Mittelalter wurden die Tiere für ihre Kraft und Eleganz geschätzt und dienten den Rittern als robuste Reitpferde. Später wurde aus dem Kriegspferd ein Transport- und Arbeitspferd, das vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt wurde. Mit ihrer enormen Zugkraft waren die Pferde auch vor der Kutsche oder dem Pflug beliebt. Heutzutage haben die umgänglichen Tiere Fans auf der ganzen Welt und werden in Shows, als Therapie-, Reit- und Kutschpferde genutzt. Am Sonntag, 10. April 2022, erfahren die Besucher alles über diese besondere Rasse und können die "Gentle Giants" in Aktion erleben. Nach der Show besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die Tiere zu streicheln und Fotos zu machen.
Auch die weiteren Termine versprechen ein besonderes Show-Erlebnis: Am Sonntag, 15. Mai 2022, sind die Dülmener Wildpferdefreunde zu Gast im Pferdemuseum und stellen die vielseitigen Talente der Wildpferde aus dem Merfelder Bruch unter Beweis. Und am Sonntag, 19. Juni 2022, folgt ein Auftritt von Sabine Kruse und Mareike Schulte, die ihre beiden Pura Raza Españolas (PRE) – die spanischen Pferde gelten als Meister der Hohen Schule – an der Hand und unterm Sattel vorstellen.
Die Shows beginnen jeweils um 11.30 Uhr und um 13.30 Uhr und dauern ca. 20 Minuten. Der Besuch der Pferdeshows ist im Zooeintritt enthalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Restplätze bei Fotoworkshops mit Michael Lohmann
Tiere in freier Wildbahn zu fotografieren ist wohl eines der anspruchsvollsten Bereiche der Fotografie. Um authentische Aufnahmen von Elefant, Tiger und Co. zu bekommen, muss man jedoch nicht zwangsläufig in ferne Länder reisen und stundenlang auf der Lauer liegen. Auch in Zoos und Tierparkslassen sich viele unterschiedliche Tierarten fotografieren. Doch wie findet man die besten Motive und wie gelingen trotz Gitter, Gräben und Glasscheiben gute Bilder? Worauf man bei der Tierfotografie im Zoo achten muss, weiß der erfahrene Natur- und ReisefotografMichael Lohmann: Der gebürtige Wuppertaler wurde schon früh von der Fotobegeisterung seines Vaters angesteckt und bekam mit zehn Jahren seine erste Kamera geschenkt. Seitdem liebt er es, zu reisen und unterwegs zu sein – und verfolgt eine Vision: Er möchte mit seiner Fotografie auf die Vielschichtigkeit und Einzigartigkeit von Flora und Fauna aufmerksam machen und so zu ihrem Erhalt beitragen.
Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung des Westfälischen Pferdemuseums Wildlife Photographer of the Year veranstaltet Michael Lohmann zwei zweitägige Fotoworkshops im Allwetterzoo Münster, bei denen noch einige Restplätze frei sind. Sie finden am 26. / 27. März sowie am 2. / 3. April 2022 statt.
Die beiden Workshops sind auf kleine Gruppen von maximal 12 Teilnehmern ausgelegt. Sie richten sich sowohl an Fotografie-Einsteiger als auch an Fortgeschrittene. Mitzubringen sind eine Digitalkamera, egal ob Kompakt-, System- oder Spiegelreflexkamera, sowie Linsen mit verschiedenen Brennweiten. Die Teilnahmegebühr beträgt 210 Euro (inklusive Zooeintritt). Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon: 0251-484270 oder E-Mail: info(at)pferdemuseum.de.
Umfangreiche Schenkung für das Pferdemuseum
Das Westfälische Pferdemuseum hat vor Kurzem eine umfangreiche Schenkung mit 435 Objekten aus der Sammlung des Münsteraners Bernd Löckener erhalten. Es handelt sich dabei unter anderem um Plakate, Briefmarken, Postkarten, Werbesammelbilder und Spielfiguren – alles rund ums Thema Pferd und zu einem Großteil mit westfälischem Bezug. „Die Schenkung von Bernd Löckener ist ein großer Glücksfall für das Pferdemuseum und stellt eine wertvolle Ergänzung der bestehenden Sammlung dar, vor allem, weil viele der Objekte hier aus Münster stammen und damit gut zu unserem Profil passen“, freut sich Museumsdirektorin Sybill Ebers. Unter den Exponaten befinden sich beispielsweise verschiedene seltene Notmünzen der 1890 gegründeten „Landesbank der Provinz Westfalen“ mit Sitz in Münster und diverse Erinnerungsstücke von Reservisten aus dem Ersten Weltkrieg, die alle in Münster stationiert waren.
Ein wahrer Hingucker – und zugleich eines der ältesten Exponate der Sammlung – ist ein großes Nachziehpferd aus der Zeit um 1900. Herr Löckener hat es vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt entdeckt und dort gekauft. „Solch altes Spielzeug ist nur in sehr kleinen Stückzahlen auf dem Markt verfügbar“, so der Sammler. „Die meisten Exemplare wurden früher über Jahre vom Kind bespielt, bis sie sich von selbst auflösten“, berichtet Löckener, der zu jedem seiner Exponate ausführliches Hintergrundwissen hat. Für ihn ist das Sammeln mehr als ein Zeitvertreib: Der pensionierte Förster hat in rund 40 Jahren unzählige Exponate zu verschiedenen Themen zusammengetragen. Den größten Teil seiner Sammlung hat der heute 80-Jährige inzwischen an Museen und Archive im Münsterland abgegeben – dazu gehört nun auch das Westfälische Pferdemuseum.
Die Trennung von seinen „Schätzen“ fällt Bernd Löckener dabei nicht schwer: „Ich bin mir sicher, dass meine Sammlung im Westfälischen Pferdemuseum sehr gut aufgehoben ist. Mir gefällt es gut, dass sie hier auf Dauer für die Öffentlichkeit bewahrt wird.“